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Identitätsstiftendes Holz

CLT-Werk mit Bürohaus für Theurl in Steinfeld

Holzbaukompetenz in ihrer schönsten Form: Am neuen Standort des Holzindustrieunternehmens Theurl entstanden ein High-tech-Werk für Cross-Laminated-Timber und ein Bürogebäude – aus ebendiesem selbst produzierten Baumaterial. Das Ergebnis ist ein „Gebäude gewordenes“ Ausstellungsobjekt des Unternehmens.

Ein High-tech-Werk für Cross-Laminated-Timber-Elemente (CLT) mit benachbartem Verwaltungsgebäude: Für seinen neuen Produktionsstandort wählte das Osttiroler Holzindustrieunternehmen Theurl ein rund 12,5 ha großes Areal in Steinfeld in Kärnten. Die beiden Bauten mit sehr unterschiedlichen Funktionen sollten ein stimmiges Ensemble bilden und sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Die besondere Ausgangslage: Der Bauabschnitt 1 (CLT-Werk) erzeugt die Holz-Elemente, aus denen der Bauabschnitt 2 (Bürogebäude) errichtet wird.

Bürogebäude aus dem eigenen Werk
Die außergewöhnliche Tatsache, dass der Bauherr seinen Baustoff selbst produziert, beeinflusste den gesamten Planungs- und Bauprozess. Dass die CLT-Elemente für das Bürogebäude quasi nebenan produziert wurden, machte den Bau besonders umweltschonend. Der Transportweg für das Baumaterial: 200 Meter. Für die Mitarbeiter:innen ist die Wahl des Materials identitätsstiftend: Sie sind nun bei der täglichen Arbeit umgeben von den hauseigenen Produkten.

Holz, wohin man blickt
Innen wie außen setzte das ATP-Planungsteam den nachhaltigen Baustoff Holz gekonnt in Szene: mit den charakteristischen vertikalen Sonnenschutzlamellen in Fichtenholz vor der Glasfassade, den horizontalen Balkonbändern mit Lärchenboden, dem großzügigen Empfangsbereich sowie mit Stützen, Trägern und Deckenelementen in den atmosphärischen Offices. Bis auf das Stahlbeton-Treppenhaus besteht das komplette Gebäude aus Holz.

Paul Ohnmacht, Head of Design at ATP architekten ingenieure.  Title Tag:  plain  ATP architekten ingenieure – Paul Ohnmacht, Head of Design

Das Kernprodukt des Auftraggebers und unsere Holzbaukompetenz verschmelzen im Gebäude zu einem stimmigen Ganzen.

Paul Ohnmacht

Architekt, Head of Design in Innsbruck

Flexible Arbeitswelten
Das Bürogebäude zeichnet ein innovatives Interior Design und höchste Flexibilität in der Flächenaufteilung aus. Damit die Innenräume jederzeit an die sich ändernden Bedürfnisse und Gegebenheiten angepasst werden können, sind die Tragwerksstützen in die Fassade integriert. Das Gebäude braucht daher im Inneren lediglich sechs Stützen und ermöglicht so unterschiedliche Szenarios an Arbeitswelten – von Einzelbüros bis zu Open-Space-Offices.

High-tech-Werk
Dank Integraler Planung mit BIM (Building Information Modeling) ist das ca. 20.000 m² große Produktionsgebäude genau auf die Prozessabläufe – zur Erzeugung von durchschnittlich 100.000 m³ Brettsperrholz pro Jahr – abgestimmt. Mit seiner anthrazitfarbenen Fassade aus Stehfalzprofilen setzt der rund 200 Meter lange und 15 Meter hohe Baukörper einen eigenständigen Akzent in der Landschaft, ohne jedoch fremd in ihr zu wirken. Maßgeschneiderte Maßnahmen für Schall- und Staubschutz halten die Belastung für Anrainer:innen im nahegelegenen Ort Steinfeld gering.

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