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Mühle der Zukunft auf historischem Boden

GoodMills Krefeld

Um die Versorgungssicherheit für fünf Millionen Menschen zu garantieren, wurde die Castellmühle am Krefelder Rheinhafen komplett neu gedacht. Schließlich verlassen eine Million Packungen Mehl pro Tag das Produktionswerk. Den Auftrag zur Integralen Planung der modernsten Mühle Europas bekamen wir aufgrund unserer langjährigen Expertise in der Lebensmittelproduktion.

Um den Kernprozess des Gebäudes – die Vermahlung von Weizen und Roggen sowie den An- und Abtransport des Getreides bzw. Mehls – optimal zu unterstützen, entwarfen wir einen schlichten, geschlossenen Gesamtkomplex, der sich gestalterisch der Funktion anpasst. Die Anlage hat eine Vermahlungskapazität von 408.000 Tonnen Getreide pro Jahr. Eine besondere Herausforderung bei der Planung und Ausführung war die Gleitbauweise, kombiniert mit konventioneller Stahlbetonbauweise. Ausschlaggebend für diese Art des Schalverfahrens war v. a. der rasche Baufortschritt, den es ermöglicht.

Aufgrund der Gleitbauweise, die wir eigentlich wegen der Baugeschwindigkeit gewählt haben, hat die Fassade eine ganz besondere Ästhetik: Der verriebene Sichtbeton ist völlig homogen, ohne Durchankerlöcher und Rahmentafelabdrücke. Das sieht eigentlich aus wie ein Stück Textil, und ist eine Betonqualität, die man im Industriebau selten hat.

Ingo Koller

Architekt, Gesamtprojektleiter in Wien

Getreideanlieferung auf vielen Wegen
Die großvolumigen Gebäudeteile (Vorreinigung und Getreidesilo) sind so arrangiert, dass sie einen trimodalen Warenumschlag erlauben. Das heißt, die Getreideanlieferung erfolgt auf allen Verkehrswegen: über Bahn, Lkw und Schiff. Deshalb wurde auf die Lieferlogistik planerisches Augenmerk gelegt, was GoodMills besonders wichtig war. Über die Straße kommt das Getreide aus regionalem Anbau, überregionale Anlieferungen kommen über die Schiene bzw. den Wasserweg. Im Vergleich zum Vorgänger, der über 100 Jahre alten „Ellmühle“, erzielt man mit dem neuen Produktionswerk eine annähernde Verdopplung der Entladekapazitäten und eine maßgebliche Steigerung in der Getreidebeschaffung.

Funktion trifft Form
Die großvolumigen Funktionsbereiche wie Getreide- und Mehlspeicher bestimmen den Entwurf. Mit 23.000 m² Bruttogeschossfläche und 217.000 m³ Bruttorauminhalt präsentiert sich der Bau kompakt, geschlossen und bewusst introvertiert. Entsprechend den Verarbeitungsabläufen gliedert sich die Anlage in Vorreinigung, Getreide-, Mehl- und Verladesilo.

Die jeweilige Anlagentechnik bestimmt die unterschiedliche Höhe der einzelnen Baukörper. Der höchste ist – mit elf Maschinenebenen – die Vorreinigung. Sie misst stolze 66 Meter (Attika). Das Getreidesilo ist 61 Meter hoch. Das Mehlsilo teilt sich in zwei Gebäudeteile: Der erste Teil (0–21 Meter) besteht aus vier Maschinenebenen, der zweite (21–64 Meter) aus Silozellen. Das Verladesilo schließt höhenmäßig an das Mehlsilo an.

In der Produktsicherheit, der Hygiene und der Energieeffizienz, die die gesetzlichen Anforderungen weit übertrifft, setzt der hochmoderne Industriebau Maßstäbe.

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