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Punktlandung in der Obstwiese

BMG MIS, Science Parc II, Eselsberg, Ulm

High-Tech im Grünen: Sowohl der ökologische auch der physische Fußabdruck ist minimal. Die unkonventionelle vertikale Ausrichtung des komplexen Industriebaus brachte uns den 1. Preis und dem Gebäude die höchste KfW-ERP-Förderung für Umwelt- und Energieeffizienz.

Nach gewonnenem Architektenwettbewerb beauftragte uns BMG MIS (ehem. AEG MIS), das System- und Softwarehaus für LCD-Informationssysteme, mit der Integralen Planung eines Betriebsgebäudes in Ulm. Das prognostizierte betriebliche Wachstum, der Bedarf an Prozessflächen und der Wunsch nach einer Optimierung der Abläufe waren Parameter für ein stringentes funktionales Konzept mit hoher Ambition. Wir entwarfen hierfür einen umwelt- und energieeffizienten Bau, dessen ökologischer Fußabdruck durch eine intelligente Stapelung der Produktionsflächen auch physisch größtmöglich minimiert werden konnte.

Green Factory – Ökologie und Nachhaltigkeit
Der kompakte Bau steht auf naturbelassenem Terrain, umgeben von Obstbäumen. Die versiegelte Fläche beschränkt sich auf das notwendige Minimum. Selbst die sonst üblichen Parkflächen integrierten wir in den Baukörper. Begrünte Innen- und Außenhöfe strukturieren den kompakten Baukörper und sorgen für ein Maximum an natürlicher Lüftung und Belichtung. Alle Nutzer:innen können die umgebende landschaftlichen Qualität genießen.

Matthias Wehrle, Geschäftsführer bei ATP architekten ingenieure in Zürich.

Das Gebäude wirkt in allen Bereichen durchlässig. Die horizontalen und vertikalen Sichtbezüge schaffen Transparenz. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Funktionsbereichen wird unterstützt, indem deren Grenzen optisch aufgehoben werden.

Matthias Wehrle

Architekt, Partner, Geschäftsführer in Zürich

Ausblick aus dem von ATP architekten ingenieure geplanten Betriebsgebäude für BMG MIS in Ulm.

Mit Fokus auf die Verwendung nachwachsender Baustoffe planten wir das Dachtragwerk der Montagehalle als reine Holzkonstruktion. Die tragende Fassadenstruktur des Büroteils besteht aus vorgefertigten Holz-Sandwich-Elementen. Sämtliche Dachflächen wurden extensiv begrünt. Der Einsatz von 85 % erneuerbarer Energien reduziert den Jahres-Primärenergiebedarf um mehr als 20 % im Vergleich zu Referenzgebäuden. Das Gebäude qualifizierte sich dadurch für die höchste Förderstufe des Bundesprogrammes KfW-ERP-Umwelt- und Energieeffizienz.

Städtebauliche Intention
Der kompakte Bau steht zurückgesetzt von der Straße und integriert sich in die topografische und ländliche Umgebung. Im Gegensatz zum heterogenen städtebaulichen Umfeld tritt das Betriebsgebäude als einheitliche Struktur auf, unterstützt durch die Farb- und Materialwahl der Fassade. Verkleidet durch silbergrau beschichtete Stahlblechtafeln und die silbergrauen Sonnenschutzbehänge der Glasflächen, ist das Gebäude funktional in drei klar unterscheidbare Bereiche gegliedert: die zweigeschossige Produktion mit Bereichen verschiedener Anforderungen an Reinraumqualität und Raumstruktur, die Montagehalle sowie die Büro-, Labor- und Präsentationsflächen. Alle Gebäudeteile und Funktionsbereiche können unabhängig voneinander linear erweitert werden.

Man muss die Komplexität erst durchschaut und verstanden haben, um dann Bedarfsformulierungen hinterfragen, in Varianten denken und bessere Lösungen vorschlagen zu können.

Matthias Wehrle

Architekt, Partner, Geschäftsführer in Zürich

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