Forschung um einen gläsernen Nexus
Paul-Ehrlich-Institut
3. Preis: Mit einer modularen Gebäudeanordnung um einen zentralen Nexus begünstigt der prämierte Entwurf die funktionale Trennung unterschiedlicher Nutzungsbereiche. Ein hoher Nachhaltigkeitsstandard und großzügige Grünflächen zeichnen das Konzept aus.
Derzeit fehlen dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel am aktuellen Standort in Langen dringend benötigte Erweiterungsflächen. Da auch der Betrieb nur durch aufwändige Wartungsmaßnahmen aufrechterhalten wird, ist ein Neubau in unmittelbarer Nähe geplant. Dafür entwarfen wir einen modernen Komplex, der die Anforderung an eine klare Aufteilung von öffentlichen und nicht öffentlichen Bereichen des Instituts erfüllt und den Nutzer:innen umfangreiche Grünzonen bietet.
Ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie
Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und effiziente Nutzung des Gebäudes begünstigt das Grundrisskonzept unter anderem kurze Wege und eine funktionale Anordnung der Büro- sowie Laborbereiche. Außerdem werden Ausblick, Orientierung und reichlich Tageslicht geboten werden. Die Konstruktion erlaubt auch in Zukunft ohne großen Aufwand Umstrukturierungen und Anpassungen an die Bedürfnisse und Aufgaben des Instituts.
Wir haben einen Gebäudekomplex entworfen, der eine elegante, städtebauliche Haltung einnimmt und dabei Effizienz, Funktionalität und hohe nachhaltige Qualitäten miteinander vereint.
Paul Ohnmacht
Architekt, Head of Design in Innsbruck
Das Konzept basiert auf einer lebenszyklusorientieren Betrachtung und bietet die besten Voraussetzungen, um den erwünschten Qualitätsstandard Silber nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) zu erzielen. Durch den Einsatz CO2-armer Baustoffe und Materialien einerseits und erneuerbarer Energie/Energierecycling andererseits werden Emissionen, Energieverbrauch sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten gesenkt. Ein angenehmes Mikroklima durch intensive Begrünung sowie helle Räume steigern die Aufenthaltsqualität.
Funktionale Modularität
Das Paul-Ehrlich-Institut ist unter anderem für die Erforschung, Bewertung und Zulassung biomedizinischer Human-Arzneimittel und immunologischer Tierarzneimittel zuständig. Im Konzept sind drei bis vier baugleiche, durchgehend viergeschossige Baukörper vorgesehen, in denen sich die Labor- und Bürobereiche sowie ein Bereich für Tierhaltung erstrecken. Diese sind versetzt um den gläsernen Nexus als Konnektor gruppiert. Darin sind die öffentlich zugänglichen Zonen, unter anderem eine Bibliothek, ein Hörsaal oder eine Cafeteria vorgesehen. Er kontrastiert die homogene Optik der einzelnen Gebäudemodule durch das leicht erhöhte, rautenförmige Dach. Begrünte Atrien und die Gestaltung der Außenanlagen verbinden außerdem die umliegende Natur mit dem Institut.
- Auslober
BImA - Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
- Ort
Langen, DE
- Wettbewerb
Nicht offener, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil (2023)
- Head of Design
Paul Ohnmacht
- Externer Planungspartner
Landschaftsarchitektur: GDLA Gornik Denkellandschaftsarchitektur PartG mbB, Heidelberg
- Fachplaner
Dr. heinekamp Labor- und Institutsplanung GmbH