Lernen im Grünen
Ankauf Wettbewerbsentwurf für Integrierte Sekundarschule Garzauer Straße
Monotoner Frontalunterricht war gestern: Unser Entwurf für ein modernes Schulgebäude in Berlin stellt die Bedürfnisse der Schüler:innen in den Mittelpunkt – mit einem flexiblen Lernumfeld, das Selbständigkeit und Kreativität fördert.
Auf einem ca. 15.100 m² großen Grundstück in Berlin Marzahn-Hellersdorf soll ein Gebäude für 600 Schüler:innen entstehen, das sich an modernen pädagogischen Konzepten orientiert und das gemeinsame Lernen einer Jahrgangsstufe bestmöglich unterstützt. Unser Entwurf für den Neubau wurde im beschränkten Wettbewerb mit einem Ankauf ausgezeichnet.
Flexibles Lernumfeld
Die Grundidee unseres Entwurfes für die Integrierte Sekundarschule am Standort Garzauer Straße ist ein modernes Bildungsgebäude, das die Selbstlern- und Gestaltungsfähigkeiten der Schüler:innen stärkt, ein Ort der Kommunikation und des soziales Miteinanders ist und flexible Lernsituationen sowohl im Innen- als auch im Außenraum ermöglicht. Dafür sorgt eine klare Strukturierung des Neubaus, die eine optimale Orientierung schafft und vielfältige, auf die Bedürfnisse der Schüler:innen zugeschnittene Lernräume bietet – von klassischem Unterricht über Gruppen- und Projektarbeiten bis hin zu Selbststudium.
In unserem Konzept werden moderne pädagogische Konzepte umgesetzt, die das gemeinsame Lernen einer Jahrgangsstufe fördern. Uns ging es um ein spannendes, anregendes Lernumfeld – weit weg vom Frontalunterricht, den die meisten von uns noch kennen. Hier wird die Schule tatsächlich zum zweiten Zuhause.
Christina Rapp
Architektin, Gesamtprojektleiterin in Nürnberg
Geringe CO₂-Bilanz, geringe Lebenszykluskosten
Eine zentrale Vorgabe in der Auslobung war die Einbindung der Nachhaltigkeitskriterien des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) für Unterrichtsgebäude, mit dem Ziel der Erreichung des Silber-Standards. In Zusammenarbeit mit ATP sustain, unserer Forschungsgesellschaft für nachhaltiges Planen und Bauen, haben wir unseren Entwurf auf Klimaneutralität über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes hinweg ausgerichtet.
Die Maßnahmen beinhalten den Einsatz erneuerbarer Energien zur Strom- und Wärmeversorgung (Geothermie, Solarthermie, PV-Anlage), hohe Tageslichtdurchflutung sowie eine bedarfsgeregelte Lüftungsanlage mit einem Kreislauf-Verbundsystem in Form einer hochintelligenten „Energy Management Unit“.
Das Gebäude ist als Holzhybridbau konzipiert, wobei das Verwenden von Beton auf ein Mindestmaß reduziert wird, um die CO₂-Bilanz zu optimieren. Die tragenden Stützen und Massivbrüstungen sind aus Holz. Die Holzfassade mit vertikaler Lattung schafft einen Ausgleich zur Versiegelung und reduziert die Wirkung des Gebäudes als Hitzeinsel.
Jenseits des Klassenzimmers
Die Unterrichtsräume gruppieren sich um eine gemeinsame Mitte, die flexibel genutzt werden kann. Der Neubau bringt durch seine Kubatur eine Reihe geschützter Höfe hervor, die mit verschiedenen Funktionen bespielt werden können, durch die Einschnitte des verzahnten Baukörpers fließen Innen- und Außenraum ineinander.
Das Freiraumkonzept, das die angrenzenden Grünflächen mit altem Baumbestand miteinbezieht, punktet mit einer Reihe attraktiver Nutzungsmöglichkeiten – darunter Sportflächen mit Gymnastikwiese, eine Pausenlandschaft, ein Schülergarten mit Hochbeeten und ein Rasenhügel mit Sitzstufen, der auch als Unterrichtsort genutzt werden kann.
- Auslober
HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH
- Ort
Berlin, DE
- Wettbewerb
2021, Ankauf
- Head of Design
Stefan Fertl
- Planungspartner
adlerolesch Landschaftsarchitekten GmbH, Neumann Krex und Partner Ingenieurbüro für Brandschutz und Bauwesen GmbH