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Flexible Prüfhalle als Lehrbeispiel

Erweiterung TVFA Campus Technikerstraße in Innsbruck

Unser Entwurf einer vielseitigen Prüfhalle für die Technische Versuchs- und Forschungsanstalt erreicht in puncto „Circular Economy“ neue Maßstäbe: Die flexible Holzkonstruktion steht exemplarisch für eine nachhaltige Bauweise und ein praxisnahes Lehrmodell. Angestrebt wurde klimaaktiv Gold.

Der Zubau einer Prüfhalle mit angeschlossenem Laborgebäude soll der Technischen Versuchs- und Forschungsanstalt (TVFA) internationale Wettbewerbsfähigkeit und Akkreditierung in den Arbeitsbereichen Forschung, Prüfung und Zertifizierung gewährleisten. Unser mit einer Anerkennung prämierter Entwurf schlägt statt zwei Baukörpern eine flexible Prüfhalle mit eingezogenen Galerien vor, die auf zukünftige Veränderungen schnell reagieren kann. Konstruktiv fördert sie eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und ist ein angewandtes Lehrbeispiel für ressourcenschonende Architektur.

Holz: Forschungs- und Baumaterial in einem
Die Prozesse in der Halle konzentrieren sich zum Großteil auf die Prüfung von Holzbauteilen. Aus diesem Grund gestalteten wir sie selbst fast gänzlich aus Holz. Die Konstruktion bedient sich dabei der Bauteile, Materialien und Verbindungselemente, die hier getestet werden sollen. Sie veranschaulicht damit den Studierenden einen Teil ihres Forschungsgebiets. Auch die klar ablesbaren Tragwerksstrukturen bieten lehrreiche Einblicke in die Statik.
Funktional ist die Halle als Baukasten zu sehen, den man leicht zerlegen und wieder adaptieren kann. Somit wird sie auch zum anschaulichen Beispiel für „Circular Economy“.

Individuell und doch integriert
Wir setzten die neue Prüfhalle bewusst von der Bestandshalle ab. Zentrale Elemente wie Verbindungsgänge und Riegelbauten der bestehenden Campusarchitektur wurden aber übernommen und weiterentwickelt. Diese funktionale Architektursprache integriert das neue Gebäude in das Gesamtgefüge des Campus-Areals – obwohl die Materialwahl einen völligen Kontrast zur Bestandsarchitektur darstellt. Die Holz-Elementfassade verleiht dem Baukörper eine homogene und zugleich leichte Anmutung, womit der gesamte Bestand aufgewertet wird. Das nach Norden ausgerichtete Sheddach tritt in Dialog mit dem Labordach. Die Fuge verhindert jedoch, dass Schneelasten das Bestandsdach zusätzlich belasten. Darüber hinaus gewährleistet sie einen besseren Brandschutz, bietet Ausblick auf begrünte Atrien und unterstützt die natürliche Belichtung.

Paul Ohnmacht, Head of Design at ATP architekten ingenieure.  Title Tag:  plain  ATP architekten ingenieure – Paul Ohnmacht, Head of Design

Die Belichtungsflächen in den Fassaden sind mit einer Holzverschalung überlagert, die an Kiemen erinnert. Sie funktioniert wie ein Filter: Sie lässt Licht hinein, verhindert aber direkte Einblicke. Gleichzeitig entsteht ein ruhiger, einheitlicher Baukörper, ohne aufdringliche architektonische Akzente.

Paul Ohnmacht

Architekt, Head of Design in Innsbruck

Grafik zur klimaaktiv Gold-Ausführung der Prüfhalle am WB Campus Technikerstraße in Innsbruck, geplant von ATP architekten ingenieure.

Ökologisch und ökonomisch ein Vorzeigeprojekt
Mit der klimaaktiv-Gold-Ausführung, den vorgefertigten Holzbauteilen und dem Anschluss an das Energienetz des Campus setzt das Konzept neue Maßstäbe. Der Einsatz von emissionsarmen Energieträgern reduziert CO₂-Emissionen auf ein Minimum. Die bedarfsgerechte Steuerung sämtlicher haustechnischer Anlagen sowie eine PV-Anlage in Kombination mit einem Batteriespeicher senken den Strombedarf erheblich. Zudem ist das Gebäude in seiner Bewirtschaftung äußerst wartungsarm.

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