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Raffinesse der Skulptur

OMV Office Building

Als Eingangsbauwerk zur Raffinerie bildet das neue Office Building mit dem dynamischen, skulpturalen Brückenbau die neue Visitenkarte der OMV. Energetisch versorgt durch das OMV-Dampfnetz verfügt das Gebäude über ein innovatives, lebenszyklusorientiertes Energiekonzept.

Das rund 13.000 m² große Headquarter der OMV-Raffinerie Schwechat ist maßgeschneidert auf die im Gebäude ablaufenden Prozesse und ist ganzheitlich in die örtlichen Gegebenheiten integriert. Das Energiekonzept basiert auf der Nutzung der am Standort vorhandenen Abwärme in Form von Dampf zur Heizung und Kühlung. Die räumliche Überbauung trägt zu einer ökologisch aufgewerteten Flächennutzung bei.

Gestapelte Büroskulptur
Mit der architektonischen Lösung als „gestapelter“ Büroneubau reagiert das Planungsteam auf die technischen Notwendigkeiten und die Bedingungen auf dem Gelände, denn der schwebende Bauteil überspannt eine bestehende Bunkeranlage. Vier „Boxen“ fügen sich zu einem skulpturalen Brückenbau, der teilweise von expressiven Betonstützen getragen wird. Durch die Zerlegung in verschiedene Kuben bildet das Haus eine skulpturale Geste rund um die hochwertig gestalteten, ruhigen Innenhöfe. Diese eröffnen vielfältige Raumsituationen und Blickbeziehungen bei optimaler Belichtung der Räume.

Birgit Reiterer, Gruppenleiterin bei ATP architekten ingenieure.

Die schräg gestellten Be­tonstützen sind nicht nur aus statischen Gründen notwendig. Sie erfüllen ästhetische Funkti­onen und dominieren als imposanter Säu­leneingang den Eingangsbereich. Mit einer hypostylen Geste inszenieren sie sowohl den repräsentativen Vorplatz des Gebäu­des, das sich außerhalb des Raffinerie­geländes befindet, als auch die Zufahrt zur Raffinerie.

Birgit Reiterer

Architektin, Gesamtprojektleiterin in Wien

Energy-Upcycling mit Dampf
Die Versorgung mit Wärmeenergie ist ganzjährig über das von der Raffinerie Schwechat gespeiste Dampfnetz sichergestellt. Diese vorhandene Energie wird mit einem Dampfumformer für die weitere Verwendung aufbereitet. Dadurch entsteht für das Gebäude kein Primärenergieaufwand. Auch für die Kühlung kommt die Energie über diesen Weg, wobei eine Absorptionskältemaschine den Dampf in Klimakälte umwandelt. Die Abfuhr der Abwärme erfolgt über Rückkühler in Form eines Hybridkühlers am Dach, welcher mit einem frostgeschützten Medium betrieben wird. Das Besondere an dieser Energieversorgung ist die Dampftemperatur, da herkömmliche Absorptionskältemaschinen mit einer Maximaltemperatur von ca. 150 °C beaufschlagt werden dürfen. Hierfür realisierte ATP eine eigene Sicherheitsschaltung über eine Kondensatrückführung.

Flexible Bürolandschaft
Die Tragweite der Baukonstruktion ergibt weitgehend stützenfreie und deswegen flexibel nutzbare Flächen. Massive Bauteile und statisch notwendige Elemente finden sich hauptsächlich in der Fassade. Jedes der vier Volumina besitzt unterschiedliche Funktionsbereiche. Die öffentlichen und halböffentlichen Nutzungen sind zentral rund um das großzügige Foyer angeordnet. Die Bürobereiche der Obergeschosse zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus.

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