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Die perfekte Welle

G3 Shopping Resort Gerasdorf

Als erstes „Öko-Einkaufszentrum“ Österreichs erfüllt das vielfach ausgezeichnete G3 Shopping Resort bei Wien umfangreiche ökonomische, ökologische und soziokulturelle Aspekte der Nachhaltigkeit. Die wellenförmige Holzdachkonstruktion ist nicht nur ein architektonischer Hingucker, sondern vereint eine ganze Reihe statischer Anforderungen und Aufgaben.

Mit dem G3 Shopping Resort entstand ein homogenes und zugleich markantes Einkaufszentrum mit 58.000 m² Mietfläche. Der Neubau sollte sich sowohl in das bestehende G3-Areal als auch in die umgebende Landschaft einfügen. Ein besonderes Augenmerk der Planung lag von Anfang an darauf, ein ökonomisch wie ökologisch nachhaltiges Gebäude zu errichten, das Vorbildcharakter im Retail-Bereich hat.

Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
Als erstes Einkaufzentrum Österreichs durchlief das G3 Shopping Resort eine Umweltverträglichkeitsprüfung und wurde bereits während der Bauzeit klima:aktiv-mobil-Projektpartner. In der Bauphase galt das G3 Shopping Resort als größte Holzbaustelle Europas. Unterstützt von ATP sustain, wurde eine BREEAM-Gebäudezertifizierung angestrebt und das Zertifikat „Very Good“ erreicht. Für die Bestandsnehmer wurde ein Green Building Guide herausgegeben, der spezifische nachhaltigkeitsrelevante Maßnahmen empfiehlt. Optimierte Haustechnikanlagen, hoher Tageslichtanteil, energiesparende Beleuchtung und eine intelligente Energiemanagement-Software sorgen für hohe Energieeffizienz. So wird der Heizenergiebedarf des Gebäudes mittels Biomasse-Fernheizwerkes CO₂-neutral abgedeckt, während für den Kühlenergiebedarf eine regenerative Brunnenkühlung zum Einsatz kommt. Die Wasserversorgung der Außenanlagen erfolgt durch Nutzbrunnen und erfordert kein Trinkwasser.

Der lichtdurchflutete Innenraum des G3 Shopping Resorts in Gerasdorf, entworfen von ATP architekten ingenieure.

Außergewöhnliche Dachkonstruktion
Damit sich das Gebäude trotz seiner Größe harmonisch in die Umgebung einfügt, wurde es überwiegend eingeschossig geplant. Das wie eine Riesenwelle geschwungenen Holzdach passt sich der hügeligen Landschaft des Weinviertels an. Dieser Entwurfsgedanke setzt sich im Innenraum fort: Die gesamte Raumabfolge wird von Tageslicht durchflutet und wandelt sich durch Formen, Farben und Materialien in Fortsetzung der niederösterreichischen Landschaftscollage.

Das 20.000 m² große Holzdach erfüllt nicht nur ästhetische, sondern auch komplexe statische und funktionale Anforderungen. Die komplexe Tragwerksplanung beruht auf einer ungewöhnlichen Materialzusammensetzung aus Holz, Stahl, Stahlbetonverbund und Beton. Die Idee dahinter ist, dass alle Materialien gemeinsam zusammenwirken und differenziert nur dort eingesetzt werden, wo die jeweiligen Stärken liegen. Eine besondere Herausforderung war, dass sich weder Stützen noch die weitgespannten Holzleimbinder mit einer Gesamtlänge von bis zu 80 Metern mehr als zweimal wiederholen. Auf dem weitläufigen Dach wurde ein 3.000 m² großes Vogel- und Insekten-Habitat angelegt.

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