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Sanfte Wiederbelebung

Stadtspital Zürich Triemli „Instandhaltung Turm“ Etappe 2 & 3

Ein saniertes ehemaliges Bettenhochhaus mit Fassadenbegrünung zur Klimaregulierung, eine moderne Frauenklinik, eine repräsentative Eingangshalle und noch vieles mehr entstanden im Rahmen der umfassenden Baumaßnahmen. Mit Rücksicht auf den Bestand gelang eine sensible Verwebung von neuen und alten Elementen, die die Gesamtheit des Spital-Campus als stimmiges Ganzes stärkt.

Von Brutalismus zum Healing Environment
Die Bestandsbauten am Spital-Campus rund um den sogenannten „Turm“ stammen aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Das daraus gewachsene heterogene Gesamtbild und die notwendige Sanierung des 1970 eröffneten Hochhauses im Brutalismus-Stil machten eine gesamtheitliche und zukunftsfähige Lösung für das Areal notwendig. Dadurch sollte der Betrieb für mindestens 15 weitere Jahre gesichert werden. Gemeinsam mit dem Studio Vulkan (Landschaftsarchitektur) und Bruno Krucker (Städtebau) wurde eine Arealstudie erstellt. Diese diente als Basis für die jeweiligen Maßnahmen, um die verschiedenen Nutzungen baulich und betrieblich voneinander zu entflechten, Betriebskosten zu reduzieren und Abläufe zu optimieren.

Im Rahmen des Projekts „Instandhaltung Turm“ fanden deshalb umfangreiche Umbau- und Neustrukturierungsmaßnahmen statt. Hemmi Fayet Architekten AG (seit 2024 in ATP Zürich integriert) verantwortete als Generalplaner die Architektur und das Baumanagement der Etappen 2 und 3, die über mehrere Jahre durchgängig bei laufendem Betrieb stattfanden. Neben der Neugliederung verschiedener Nutzungen, einer klaren Orientierung und kurzen Wegen folgte unser Konzept den Kriterien des „Healing Environment“ und trug durch einen repräsentativen Charakter der öffentlichen Bereiche zur Identitätsstärkung des Spitals bei.

Petra Hemmi, Head Architect bei ATP architekten ingenieure in Zürich.

Indem wir den gesamten Spital-Campus und den laufenden Betrieb gemeinsam mit den Projektverantwortlichen des Stadtspitals stets im Blick behielten und die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen aus medizinischen und nicht-medizinischen Bereichen sorgfältig koordinierten, konnten Projekte realisiert werden, die nun zu einem stimmigen Gesamtbild beitragen.

Petra Hemmi

Head Architect

ATP Zürich

Zwischen Glas und Beton – die neue Passerelle
Nach den umfangreichen Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen befinden sich heute diverse Ambulatorien und Büros im Turm. Um eine direkte Verbindung zum 2016 eröffneten Bettenhaus zu schaffen, wurde die damals schon geplante neue Passerelle errichtet. Auf neun Geschossen schafft sie für Patient:innen und Mitarbeitende einen direkten Weg zwischen den Nutzungen und sichert damit einen optimierten Betriebsablauf.

Fayet Serge, Head Architect bei ATP architekten ingenieure in Zürich.

Als Verbindungselement tritt die Passerelle optisch zurück. Ihre markante Lochblechfassade verbindet auf integrative Weise die Betonstruktur des Turmes mit der Glasarchitektur des Bettenhauses.

Serge Fayet

Head Architect

ATP Zürich

Hoch hinauf in Grün für ein gutes Klima
Ein Highlight ist die Vertikalbegrünung auf 15 Geschossen an der Südfassade des Turms – ein Pilotprojekt von der Grünstadt Zürich mit raderschallpartner ag landschaftsarchitekten, um zur Verbesserung des städtischen Klimas und der lokalen Biodiversität beizutragen. Die Begrünung wirkt der starken Hitzeentwicklung im Gebäudeinneren entgegen; gleichzeitig unterstützt sie als Naturelement die Wohlfühlatmosphäre für die Gebäudenutzer:innen.

Zurück zum Ursprung – der Außenraum
Das Gesamtbild der denkmalgeschützten Umgebung verlor über die Jahre an Qualität. In Anlehnung an das ursprüngliche Konzept des renommierten Schweizer Gartenarchitekten Willi Neukom stellten wir zusammen mit Berchtold Lenzin Landschaftsarchitekten die Verbindung zwischen Landschaft und Gebäuden wieder her und entwickelten sie weiter. So konnte auch das Kunstkonzept von Hans Fischli aus den 1960er-Jahren erneut aussagekräftig inszeniert werden.

Repräsentativer Empfang, neue Geburtenabteilung und moderne Cafeteria
Die neue Geburtenabteilug ist nun im Sockelgeschoss des Turms verortet und dadurch funktional mit abteilungsrelevanten Bereichen in den benachbarten Gebäudetrakten verbunden. Die attraktiv gestalteten Entbindungszimmer erhalten durch den neu geschaffenen Innenhof viel Tageslicht. Dasselbe trifft auf die Eingangshalle zu, deren zentraler Charakter als Eintrittspunkt ins Spital durch ihre Diversität im Material gestärkt wird. In Zusammenarbeit mit dem Betrieb und der Gastroplanung entstand zudem eine großzügige Freeflow-Anlage mit Backoffice, die effiziente Abläufe und Personenflüsse ermöglichen soll.

Uns war der Bezug zum Außenraum als heilungsförderndem Element sehr wichtig. Gleichzeitig wollten wir klare Strukturen schaffen, damit sich Patient:innen, Personal und Besuchende im Gebäude leicht und schnell zurechtfinden können.

Petra Hemmi

Head Architect

ATP Zürich

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