BIM – Bam – Boom!
Über die Erfolgsstory des BIM-Modells beim Plodine Tower
Eine Bestandsruine erwacht aus dem Dornröschenschlaf und erstrahlt in völlig neuer Identität: Der Plodine Tower ist das Ergebnis eines einzigartigen Revitalisierungsprojektes von ATP Zagreb. Wie ein „Kristall am Meer“ thront er elegant auf einem Hügel der Kvarner Bucht in Rijeka und ist ein ikonischer Blickmagnet. Die Planung selbst war komplex und eine Herausforderung, die mithilfe von BIM erfolgreich bewältigt werden konnte.
Aufgaben und Verantwortlichkeiten als BIM-Manager
Als BIM-Manager war ich für die digitale Koordination und Integration aller beteiligten Disziplinen verantwortlich. Besonderer Fokus lag auf der Einbindung bestehender Gebäude und aller spezifischen Informationen in das Modell – als Herzstück der Rekonstruktion. Mein Hauptziel war es, sicherzustellen, dass alle Planungen und Prozesse im BIM-Modell abgebildet und koordiniert werden. Das umfasste die Überprüfung der Modellqualität, die Sicherstellung der Datenkonsistenz und -genauigkeit sowie die Förderung der Kommunikation zwischen den verschiedenen Teams.
BIM spielte auch eine zentrale Rolle bei der Erstellung von 3D-Visualisierungen. Durch das BIM-Modell konnten wir präzise und realistische Darstellungen sowohl von Innen- als auch von Außenräumen erstellen, insbesondere von der Fassade, die für den Auftraggeber von großer Bedeutung war. Diese Visualisierungen halfen dem Kunden, ein klares Bild vom Endergebnis zu bekommen, und erleichterten die Entscheidungsfindung. Zudem ermöglichten die Visualisierungen eine bessere Kommunikation mit allen Projektbeteiligten, da sie eine gemeinsame visuelle Basis schufen.
Die Vorteile von BIM
Vor allem bei der Planung eines bestehenden Hochhauses zeigten sich die zahlreichen Vorteile von BIM. Ein Pluspunkt war etwa die Möglichkeit, bestehende Gebäude digital zu erfassen und zu analysieren (Punktwolke und bestehendes Gebäudemodell), was uns half, präzise Pläne zu erstellen. BIM ermöglichte es uns, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und entsprechend zu reagieren. Zudem erleichterte BIM die Koordination zwischen den verschiedenen Gewerken und sorgte für eine effiziente Planung und Ausführung.
BIM hat den Prozess mit dem Auftraggeber stark vereinfacht. Durch die Visualisierungen und die Möglichkeit, Änderungen im Modell direkt zu zeigen, konnten wir die Anforderungen schneller und genauer umsetzen. Ein Beispiel ist etwa die Anpassung der Innendesigns: Der Auftraggeber konnte sehen, wie seine Vorschläge in Echtzeit realisiert wurden, was ihm die Entscheidungsfindung wesentlich erleichterte. Ferner konnten wir durch BIM Änderungen besser dokumentieren und verstehen. Das stärkte auch die Transparenz während des ganzen Prozesses.
Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn innovative Technologien wie BIM konsequent eingesetzt werden.
Goran Anić
BIM-Manager in Zagreb
Erkenntnisse für die Zukunft
Eine der wesentlichen Erkenntnisse war die große Bedeutung der engen Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen allen Beteiligten. BIM erleichtert das erheblich, erfordert jedoch eine angemessene Organisation und Struktur. Für zukünftige Projekte werde ich darauf achten, dass alle Disziplinen frühzeitig eingebunden werden und regelmäßig Feedback zum Modell geben. Zudem habe ich gelernt, dass Flexibilität im Umgang mit BIM entscheidend ist, um auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren zu können.
Ich glaube, dass die Zukunft der BIM-Technologie noch engere Integration und Automatisierung bringen wird. Technologien wie AI und maschinelles Lernen könnten helfen, Planungsprozesse weiter zu optimieren und potenzielle Probleme vorherzusagen. Für außergewöhnliche Projekte wie den Plodine Tower wird es zunehmend wichtig, dass BIM-Modelle nicht nur als Planungswerkzeuge, sondern auch als zentrale Kommunikations- und Entscheidungsplattformen genutzt werden. Die Weiterentwicklung von Virtual und Augmented Reality könnte diese Prozesse zusätzlich unterstützen. Da Gebäude eine längere Lebensdauer haben als ihr Entwurfsprozess, wird die BIM-Technologie hoffentlich auch im Lebenszyklus eines Gebäudes nützlich sein.
Der Plodine Tower heute
Wenn ich den Plodine Tower heute sehe, bin ich vor allem stolz auf das, was wir als Team erreicht haben. Es ist beeindruckend, wie aus einer alten Ruine ein modernes Wahrzeichen geworden ist. Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn innovative Technologien konsequent eingesetzt werden. Der Tower erinnert mich auch an die Bedeutung von Zusammenarbeit und Kommunikation – ohne das Engagement aller Beteiligten wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen. Am Ende zeigt der Iconic Award, den wir erst kürzlich im August 2024 für dieses Gebäude erhalten haben, dass wir eine Ikone in der Stadt Rijeka geschaffen haben.