Aus der Montagehalle
Effizient Räume schaffen für morgen durch Modulbau
Das Zukunfts- und Gestaltungspotenzial der Modulbauweise ist enorm und gewinnt gerade hinsichtlich Ausführungsqualität und Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Wie spannend, klug und kreativ der Modulbau ist, beweist unter anderem die von uns geplante neue Radiologie für die Kliniken der Stadt Köln.
Die Cleverness der Modulbauweise
Die von ATP architekten ingenieure, Nürnberg geplante neue Zentrale Radiologie der Kliniken der Stadt Köln (KdSK) in Merheim ist ein hervorragendes Beispiel dafür: Wir haben den für den klinischen Betrieb zentralen Neubau von Anfang an als Modulbau konzipiert und mit Building Information Modeling (BIM) integral geplant. Das Ergebnis trifft die Bedürfnisse der Kliniken der Stadt Köln als Auftraggeberin und zeigt in puncto schlanker Bauzeiten, effizienter Materialnutzung und Flexibilität wie sehr sich die Konvention in der Baubranche zum Positiven verändern kann. Um hier nur einige Beispiele zu nennen:
Durch den ortsunabhängigen Modulbau konnte der Klinikbetrieb weitgehend störungsfrei weiterlaufen. Nur acht Wochen dauerte die Montage der einzelnen Module auf dem bereits vorbereiteten Fundament.
Auf Basis des BIM-Modells konnten sämtliche Stahlprofile oder Lüftungs-, Sanitär- und Elektrotrassen bereits in der korrekten Länge bestellt und geliefert werden. Es entstand also kein Verschnitt während der Montage.
Die einzelnen Module können später vollständig und sortenrein demontiert werden.
Nein, wir reden nicht von seriellen „Kisten“
Wer den Eindruck hat, dass Modularität zu einem Einheitsbrei von langweilig aussehenden „Schuhschachteln“ führt, irrt gewaltig. Ganz im Gegenteil: Der Modulbau ist lebendig, vielseitig und voller kreativer Möglichkeiten, die die Vorstellungskraft beflügeln. Das Potenzial liegt genau darin, dass jedes einzelne Modul eine eigene Identität hat und gleichzeitig Teil eines größeren Ganzen ist. Wie beim Puzzle: Auch hier bietet jedes individuelle Puzzleteil einen wichtigen Beitrag für das Gesamtbild und erzählt dabei dennoch seine eigene Geschichte. So können wir ganz nach den Erfordernissen des Projekts die Gebäudeteilung in Module individuell gestalten und müssen nicht quasi auf bereits vorgefertigte Elemente mit fixen Maßen zurückgreifen. Den Gestaltungsmöglichkeiten sind also fast keine Grenzen gesetzt.
Wie aus einzelnen Elementen, das große Ganze entsteht
Für uns als Planer:innen war es faszinierend mitzuverfolgen, wie die einzelnen Module beim Modulhersteller ADK in Neresheim (Baden-Württemberg) hergestellt wurden und wir vor Ort sehen konnten, dass etwa Durchbrüche als Rahmen erstellt und an die durch das BIM-Modell vorgegebenen Stellen eingesetzt wurden. Außerdem konnten wir dadurch Optimierungsmöglichkeiten bei den einzelnen Bearbeitungsschritten entdecken – für zukünftige Projekte. Ein weiteres Highlight waren selbstverständlich der Transport und die Montage: Die fertigen Module wurden in drei Konvois über 500 km von der Montagehalle in Neresheim nach Köln-Merheim transportiert. Als die einzelnen Module schließlich zusammengefügt waren, stand das große Ganze – und ließ nicht erkennen, dass es aus 67 Elementen besteht.
Warum Modulbau nachhaltig ist
Unsere Vision, die Welt mit Gebäuden besser zu machen, wird durch den Modulbau greifbarer denn je. Hinsichtlich der Ausführungsqualität und Nachhaltigkeit ist das Zukunftspotenzial von Modulbauten enorm – vor allem basierend auf dem integralen BIM-Modell. Die Modularität ermöglicht uns, die funktionale und soziale Komponente eines Gebäudes zu verbinden, Lebensqualität zu schaffen und in weiterer Folge den Planeten zu schützen. Wir sind richtig gespannt, welche interessanten Projekte im Modulbau noch auf uns zukommen werden!