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24/7 sicher und resilient

Herausforderungen in der Planung von Polizei- und Militärbauwerken

Nürnberg, 11.02.24
Nürnberg
Andreas Rieser, Geschäftsführer von ATP architekten ingenieure in Nürnberg.

Andreas Rieser

Geschäftsführer

ATP Nürnberg

Sie sind Symbole für Schutz und Vertrauen in der Gesellschaft, müssen rund um die Uhr funktionieren und höchsten Sicherheitsansprüchen gerecht werden: Die Planung von Polizei- und Militärbauwerken ist vielschichtig und komplex – eine Aufgabe, die einen integralen Ansatz benötigt.

Gebäude der Exekutive zählen zu den Bauten für die öffentliche Sicherheit. Die Anforderungen für Bundeswehr- oder Polizeibauwerke variieren jedoch stark. Militärische Einrichtungen etwa legen großen Wert auf Geheimhaltung, Zutrittsschutz und Tarnung, Polizeigebäude wiederum müssen vor allem unterschiedliche spezialisierte Bereiche integrieren – von Vernehmungszimmern und Arrestzellen, über Waffenlagern bis hin zu Werkstätten, Sportanlagen und Wohnheimen.

Andreas Rieser, Geschäftsführer von ATP architekten ingenieure in Nürnberg.

Gebäude der Exekutive sind Teil der kritischen Infrastruktur und tragen maßgeblich zum Schutz der Gesellschaft bei. Ihre Planung muss neben funktionaler Vielseitigkeit und höchsten Sicherheitsstandards auch garantieren, dass sie selbst in Krisensituationen zuverlässig und uneingeschränkt funktionsfähig bleiben

Andreas Rieser

Ingenieur, Geschäftsführer in Nürnberg

Die Verbindung von Funktion, Sicherheit und Identität
Die Planung solcher Einrichtungen setzt eine präzise Beachtung aller gesetzlichen Vorgaben und spezifischen Vorschriften voraus, um höchste Standards in Bau, Sicherheit und Datenschutz zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist die intensive Zusammenarbeit von Architektur, Ingenieurswesen und Fachleuten unerlässlich. Die Integrale Planung bietet die beste Voraussetzung, um funktionalen, ästhetischen und sicherheitsrelevanten Aspekten gerecht zu werden und einen langfristigen Betrieb sicherzustellen.

Ein gut geplantes Polizeigebäude ist ein funktionaler Arbeitsort, soll aber auch als Symbol der öffentlichen Sicherheit und Ordnung wahrgenommen werden. Die Architektur kann dazu beitragen, die Autorität und Identität der Polizei zu visualisieren – durch das Design der Eingangsbereiche, die Wahl der Materialien oder durch markante Elemente wie Flaggen oder Embleme.

Andreas Rieser

Ingenieur, Geschäftsführer in Nürnberg

Maximale Sicherheitsleistung für Schutz, Verlässlichkeit und Resilienz
Das Sicherheitskonzept für militärische Anlagen umfasst vor allem den bewachten Sicherheitszaun, der das Kasernengelände vor unbefugtem Zutritt schützt, oder sicherheitssensible Bereiche wie Waffenkammern. Im Falle von Polizeibauten müssen Bereiche mit unterschiedlichen Sicherheitsstufen klar voneinander abgegrenzt werden. Strenge Zugangskontrollen wie biometrische Scanner, Überwachungskameras und Personal verhindern unerlaubten Zutritt. Für Notfälle sind Schutz- oder Panikräume erforderlich, die die Gebäudenutzer:innen bei einer Bedrohung schützen. Die Planung unterscheidet dabei konsequent zwischen öffentlichen, internen und besonders sensiblen Bereichen.

Auch die Arbeitsbereiche für Polizeibeamte müssen so gestaltet sein, dass sie Schutz vor potenziellen Gefahren bieten. Schusssichere Vernehmungsräume und Büros sowie eine durchdachte Fluchtwegplanung sind essenziell. Modernste Sicherheitstechnik (Kameras, Bewegungsmelder, Alarmanlagen) ist ebenso unverzichtbar wie Kommunikationssysteme, die auch bei einem Notfall eine ständige Verbindung gewährleisten. IT-Infrastrukturen und Datenzentren benötigen besondere Schutzmaßnahmen, um die Vertraulichkeit polizeilicher Informationen zu garantieren. Eine resiliente Bauweise erhält Schutz und Betrieb auch während Krisen und Naturkatastrophen aufrecht.

ESG-Faktoren als Schlüssel für zukunftsfähige Bauwerke für die Exekutive
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz prägen heute auch die Planung von Sicherheitsbauten. Die hohen Anforderungen und der Dauerbetrieb erschweren zwar ökologisches Bauen. Intelligente Gebäudesteuerung, erneuerbare Energien und effiziente Systeme senken dennoch Kosten, CO₂-Ausstoß und Ressourcenverbrauch.

Neben der technischen Resilienz müssen Polizeibauwerke auch den psychischen und physischen Anforderungen der Beamt:innen gerecht werden. Ergonomische Arbeitsplätze, die auf Uniformen abgestimmt sind, sowie schallgeschützte und flexible Räume schaffen eine produktive, sichere sowie vertrauliche Umgebung. Ruhezonen und Rückzugsräume sind essenziell, um den Belastungen des Arbeitsalltags entgegenzuwirken und eine nachhaltige Arbeitskultur zu unterstützen.

Zukunftsperspektive: Planung für die Herausforderungen von morgen
Die fortschreitende Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Cybersecurity und Smart Building-Technologien haben starke Auswirkungen auf die Anforderungen an Sicherheitsbauten. Eine stärkere Vernetzung von Gebäudetechnologien und verbesserte IT-Infrastrukturen sind erforderlich, um den wachsenden Anforderungen an Datenschutz und Cyberresistenz nachhaltig gerecht zu werden. Gleichzeitig bieten diese Entwicklungen die Möglichkeit, effizientere und sicherere Gebäude zu planen, die auf langfristige Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Zukünftige Sicherheitsbauten werden intelligente Technologien nutzen, um Energie effizient zu nutzen, Sicherheit zu steigern und Nachhaltigkeit zu fördern. Modulare und flexible Designs ermöglichen eine Anpassung an wechselnde Anforderungen und erleichtern den Einsatz erneuerbarer Energien. Durch Integrale Planung mit BIM können bei Neubauten Vorrüstungen und Nachrüstmöglichkeiten von Beginn an berücksichtigt werden, um so auf technologische Fortschritte vorbereitet zu sein und langfristig widerstandsfähige Strukturen zu schaffen.

Resiliente und multifunktionale Gebäude, die auf zukünftige Bedrohungen und gesellschaftliche Veränderungen reagieren können, werden zunehmend wichtiger. Gleichzeitig sollte die Sicherheitsarchitektur Vertrauen schaffen und als Verbindung zur Gemeinschaft Inklusion fördern.

Andreas Rieser

Ingenieur, Geschäftsführer in Nürnberg

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